Dienstag, 2. August 2011

Autofahren in Australien: eine linke Sache!

Ja, ich gebe zu, vor dem Autofahren in Australien habe ich mich am meisten gefürchtet. Und das ist auch nicht unbegründet. Für alle die noch nicht in den Genuss gekommen sind mit mir Auto zu fahren, die sollten vielleicht wissen, dass ich unter einer Rechts-Links-Schwäche leide und während des Autofahrens über keinerlei Koordination herrsche. Ich merke mir rechts und links an meinen beiden Zeigefingern. Ich wurde als Kind operiert und mir wurde ein Stück meines linken Zeigefingers abgenommen. Das heißt für mich, kurzer Finger links, langer Finger rechts. Und wehe einer lacht jetzt, das gilt ausdrücklich für Chris und Mirko!;)
Meine Gastfamilie stellt mir hier zwei Autos zur Verfügung. Einen Holden Astra und einen Mitsubishi Geländewagen, den ich allerdings nur ausschließlich benutze, wenn ich die Surfboards runter zum Strand bringe oder ich den Astra nicht aus der Matsche kriege. Ja, eine Menge Regen ist hier in den letzten Tagen runtergekommen und da ich das Auto nur auf der Wiese parken kann, weil woanders kein Platz ist, kommt es schon mal vor, dass ich über 20 Minuten brauche, um das Auto aus der Matsche zu fahren, wenn es dann überhaupt klappt.
Also gut, das Auto dann doch zum Fahren gebracht und ab geht’s. Gerade mal eine Autobreite beträgt der Waldweg, der mich auf die Hauptstraße führt. Und da kann es schon mal zu einem kleinen Krise kommen, wenn mir ein anderes Auto entgegen kommt. Wenn ich eins nicht kann, dann ist das lange Strecken rückwärts mit einem Auto fahren. Wie gesagt, meine Koordination ist dann gleich Null. Dennoch ist es mir jetzt schon zwei mal passiert. Dabei darf man dann auch nicht vergessen, dass sich das Steuer hier auf der rechten Seite befindet und ich mit der linken Hand schalten muss.
Wenn ich es dann doch den Waldweg runter geschafft habe, dann bleibe ich zunächst stehen und erhasche einen kurzen Blick auf meine Finger, um zu wissen wo die linke Spur ist. Zum Glück muss ich hier nicht oft abbiegen, da mich das Umdenken wahnsinnig macht. Aber viel unheimlicher ist es, wenn mir ein Auto auf der rechten Spur entgegenkommt. Jedes Mal zucke ich zusammen und denke: das ist mein Ende! Doch dann fällt mir zum Glück wieder ein, dass ich mich in einem Land mit Linksverkehr befinde. Nach jeder Fahrt bin ich dankbar, dass ich heile angekommen bin. Denn leider passiert es mir nicht gerade wenig, dass ich auf die falsche Spur abbiege. Ich hoffe, dass ich mich noch an den Linksverkehr gewöhnen werde!
Vielleicht ist es besser für mich, dass hier nicht sehr viel Polizei herumfährt, sonst wüsste ich schon, wen sie anhalten würden. Denn schon die deutsche Polizei hatte ihren Spaß daran, mich fast wöchentlich anzuhalten. Hier in Australien hätten sie wirklich einen Grund dafür. Ich fahre bis jetzt wohl wirklich ein bisschen auffällig durch die Gegend...

Holden Astra

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