Dienstag, 2. August 2011

Mein Alltag als Aupair

Mein Tag beginnt eigentlich ziemlich entspannt. Ich stehe morgens um 7 Uhr auf und mache zuerst Lunchpakete für die Kinder, die sie mit zu Schule nehmen. Die bestehen meistens aus Obst und einem Sandwich, also nicht wirklich anspruchsvoll. Zum Wachwerden räume ich die Spülmaschine aus und ein. Diese beiden morgendlichen Aktivitäten nehmen meistens 15 Minuten in Anspruch. Damit ich nicht zu aktiv werde, lege ich mich bis 8 Uhr wieder ins Bett und warte bis die Kinder sich auf den Schulweg gemacht haben. Wenn es regnet fahre ich sie gegebenenfalls zur Schulbushaltestelle. Danach beginnt dann mein Tag mit ein wenig Morgensport: ich putze Klo, Badezimmer, Küche und Wohnzimmer. Wäre eigentlich keine große Aufgabe, wenn meine Gastmutter nicht gefühlte 5000 Schränke voller Putzmittel hätte. Sie hat wirklich für jeden Gegenstand im Haus ein bestimmtes Produkt. Ihr Lieblingsputzmittel ist „Desinfected“. Das kommt einfach überall drauf, was dreckig ist. Erledigt der Hund sein Geschäft im Haus, „Desinfected“ muss her, muss der Boden gewischt werden „Desinfected“ muss her, müssen die Fenster geputzt werden „Desinfected“ muss her. Ich kaufe ungelogen bei jeden zweiten Einkauf einen 2 Liter Kanister „Desinfected“.
Wenn ich dann jedenfalls alles desinfected habe, dann soll ich alles nochmal mit jeweils anderen Putzmittel putzen. Mittlerweile habe ich mir eine Liste gemacht, was ich mit welchem Mittel reinige. Sonst blickt da ja keiner durch, ausgenommen meine Gastmutter.
Um 9 Uhr beginnt dann meist der gemütliche Teil meines Tages. Ich kann bis 16 Uhr machen was ich will, zumindest theoretisch, wenn der australische Winter nicht so regnerisch wäre. Wenn die Sonne dann doch mal länger scheint, dann setzte ich mich gerne in den Garten oder fahre runter in die Stadt. Im Sommer wird mein Ziel definitiv jeden Tag der Strand sein.
Nachmittags stehen keine großen Aufgaben an. Wenn was zum Bügeln anfällt, dann erledige ich das schnell. Meistens ist jedoch nichts dabei. Ich muss lediglich die Wäsche, die meine Gastmutter wäscht, zusammenlegen und auf einen Tisch im Flur legen, so dass jeder seinen Stapel mitnehmen kann. Für den Nachmittag ist dann Shopping angesagt. In der Küche liegt nämlich immer eine Einkaufsliste und jeder der was braucht, schreibt es dort auf. Meine Aufgabe ist dann nur diese Sachen zu kaufen und natürlich noch Zutaten für Dinner à la Friederike. Denn das steht direkt nach dem Einkaufen an. Ich muss nichts Kochen, dass in irgendeiner Weise aufwändig ist. Meist ist es Pizza, Spaghetti Bolognese, Suppen oder auch mal Kartoffelbrei mit Fischstäbchen. Zudem ist das keine wirkliche Arbeit für mich, da ich doch relativ gerne Koche. Um 18 Uhr wird dann gegessen. Wenn alle fertig sind, räume ich dich Küche auf. Nach dieser Zeit hab ich dann wieder frei.
Abends gucken wir viele Filme, denn meine Gastmutter hat einen ziemlich guten Deal mit dem DVD-Shop vor Ort. Der Besitzer dieses bekommt freien Kaffee in ihrem Café, dafür darf sie alle DVDs kostenlos ausleihen. Das Gute ist, ich kann alles dort auf den Account von meiner Gastmutter schreiben lassen und habe mir auch schon ein paar DVDs ausgeliehen. So kann es mir bei diesem Wetter auf keinen Fall langweilig werden. Und natürlich gucke ich alle Filme immer fleißig auf Englisch...
Anders als in Deutschland gehe ich hier schon recht früh ins Bett. Meistens schlafe ich schon um 22 Uhr. In Deutschland habe ich es nie vor 1 Uhr ins Bett geschafft, vielleicht aber auch, weil ich immer die ungeliebten Hausaufgaben vor mir her geschoben und sie im Endeffekt doch nicht erledigt habe.
Die Wochenenden, also Samstag und Sonntag habe ich frei und kann machen was ich will. Wenn ich in Rockingham bin, dann treffe ich mich mit anderen Aupairs, wenn ich allerdings in Denmark bin, dann kann es schon mal ein bisschen öde werden. Ich hoffe einfach, dass ich dort noch irgendwie Anschluss finde. So ganz einfach ist das allerdings nicht, denn alle jungen Leute ziehen hier weg. Ich denke im Sommer wird es etwas einfacher, wenn ich dann an den Strand kann. In Perth habe ich jetzt schon einige Leute kennengelernt, bis jetzt allerdings nur über Facebook. Doch mit ein paar von denen treffe ich mich am Sonntag zum Sightseeing und Shopping in Perth. Und Samstag treffe ich die Nichten von meiner Gastmutter auf einer Familienfeier, die sind 17 und 19 Jahre alt. Also noch habe ich keine Panik, dass ich hier vereinsame.
Achja und Anfang Oktober fliege ich nach Bali, da die Kinder dann in Hongkong bei ihrem Vater sind. Mir bleibt auf jeden Fall genug Zeit zum Reisen. Ayers Rock, Brisbane, Sydney und Melbourne sollen es werden, aber mit den letzteren drei warte ich dann lieber, wenn Bere und Lolle hier erscheinen. Also haut rein Mädels!

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