Sonntag, 13. November 2011

Outback, oder auch the Middle Of Nowhere!

Es ging also Anfang September nach Alice Springs. Nina und ich ließen uns zum Flughafen bringen, was uns fast zum Verhängnis wurde, denn die Stay-In-Nanny (nicht fragen, wir verkehren hier in etwas anderen Kreisen) aus Ninas Familie verschätze sich mit der Fahrdauer zum Flughafen. Wir schafften es allerdings dann doch noch. Nächster Stop: Middle Of Nowhere. Und so war es auch wirklich. Das Flugzeug kam der Erde immer näher, doch ein Flughafen war weit und breit nicht zu sehen. Überall Wüste wo man nur hinsah. Doch dann, wirklich nur knapp vor dem Aufsetzten, konnte man die Landebahn sehen. Wir stiegen also in Alcie Springs aus dem Flugzeug. Geschätzte Ortstemperatur 30°C.
Wir suchten uns einen Busfahrer, der uns für den Schnäppchenpreis von $16 pro Person zu unserem ungefähr 5 Kilometer entfernten Hostel brachte. Dort angekommen, machten wir uns schnell zu Fuß auf dem Weg in das Stadtinnere. Was mich besonders beeidruckt hat, waren die vielen Indigenous People, die ich aus dort gelerntem Respekt vor der Kultur nicht Aborigines nenne! Jedenfalls sah man sie überall und leider musste ich schnell feststellen, wie schnell man Vorurteile entwickelt. Ein paar Aupairs von uns wurden von Indigenous People in Perth überfallen und ich musste dies leider auch in Alice Springs fürchten. Zudem kommt noch, dass die Indigenous People keine Touristen mögen und man das Gefühl hat, dass man nur böse Blicke zugeworfen bekommt. Also beeilten Nina und ich uns doch lieber ein bisschen, da es schon anfing zu dämmern. Zurück im Hostel machten wir ein paar Bekanntschaften mit ein paar Work and Travelern, die in den anderen Städten keine Arbeit gefunden hatten und so im Outback gelandet sind. Das sind ehrlich gesagt mehr Leute als man denkt...
Wir gingen früh ins Bett, denn am nächsten Morgen wurden wir von unserem Tourguide um 6 Uhr abgeholt. Eine mehrstündige Busfahrt bei angenehmen 35°C brachte uns zu den Kings Canyon. Uns stand ein 3 stündiger Walk bevor, der uns einmal rund um die Canyons führen sollte. Die Hitze stieg und stieg und mit 3 Litern Wasser, die jeder bei sich führen musste, wurde das ganze dann zum Exercise. Aber belohnt wurden wir auf jeden Fall. Ich kann nicht beschreiben wie das Gefühl war, es war einfach nur WOOOOW!!! Ich lasse dir Bilder einfach mal sprechen...



Als unsere Gruppe zurück im Tourbus war, ging es weiter auf den Straßen der Wüste. Ich sollte vielleicht erwähnen, dass wir eine Gruppe von 12 Leuten waren. Die meisten waren aus Kanada, England und Schweden. Neben Nina und mir war noch ein deutsches Mädel dabei und guess what, es war aus Dortmund. Auf jeden Fall war es ein sehr nettes Trüppchen.
Naja, wir stoppten jedenfalls irgendwann mitten in the middle of nowhere, um Holz für das Lagerfeuer am Abend zu sammeln.

Weiter ging es zu unserem ebenfalls verlassenem Schlafplatz, mitten in der Wüste. Wir bekamen jeder einen sogenannten Swag. Das ist eine Art Schlafsack mit einer Klappe, die man über das Gesicht legen kann. In dem Swag war noch zusätzlich ein Schlafsack. Denn wenn es tagsüber in der Wüste auch noch so heiß sein mag, so mag es in der Nacht Richtung 0°C gehen. Zudem richteten wir uns noch ein kleines Lagerfeuer.

Ich glaube ich habe noch nier so einen überragenden Sternenhimmel gesehen. Die Sterne und den Mond konnte man quasi anfassen. Schlafen war in der Nacht eher nicht so wirklich drin, denn überall waren Mäuse und Schlangen musste man ebenfall fürchten. Irgendwie ging die Nacht dann doch um und am nächsten morgen ging es um 6 Uhr weiter. Wir fuhren zu den Olgas, was mir an der ganzen Tour am besten gefallen hat. Wir machten eine etwa zweistünige Wanderung um die Olgas und lernten dabei die Enstehungsgeschichte. Natur hat mich selten so beeindruckt, wie auf diesem Trip!



Dann endlich machten wir uns auf dem Weg zum Ayers Rock. Man hat ihn schon etliche Male auf Fotos gesehen, aber wenn man dann selbst davor steht, dann denkt man nur: "this is such a massiv rock!". Wir haben den Ayers Rock halb umrundet. Die andere Hälfte taten wir am nächsten Morgen, nachdem wir wieder an einem verlassenen Ort geschlafen hatten. Natürlich haben wir uns auch jeweils einen Sonnenuntergang und einen Sonnenaufgang angesehen. Doch die Farbe des Ayers Rock hat leider nicht gewechselt. Trotzdem war es wunderschön:)!




Der Trip war einfach super. Nina und ich hatten Glück mit unsere Gruppe und dass wir den Trip im "Frühling" gemacht haben war eine super Entscheidung. Das Ganze bei 50°C wäre nicht ganz so angenehm;).
Gelernt habe ich viel über die australische Geschichte, ihre Uhreinwohner und eine Menge Respekt für diese Menschen. Und jetzt kommt noch, was ich auch nicht erwartet habe: wusstet ihr, dass es im Outback einen "zweiten Ayers Rock" gibt? Ich hab ihn gesehen, und muss sagen er noch größer als der Ayers Rock und keine Socke interessiert sich für das Ding! Sachen gibt es;)...

Hang on, nächster Bericht folgt so schnell wie möglich:)!

Comeback

Halli Hallo Hallöchen!
Für alle die sich gefragt haben, ob ich verschollen bin: NEIN, ich bin es nicht! Der Grund dafür, dass ich seit langem nichts mehr in meinen Blog geschrieben habe ist, dass ich mich einfach eingelebt habe. Ich arbeite jeden Tag und an den Wochenenden genieße ich das australische Partyleben. Und wenn ich ganz ganz ehrlich bin, dann kommt noch dazu, dass ich mich vor dem Verwenden der deutschen Sprache drücke!

Also nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich euch mal länger nicht antworte! Ich habe euch nicht vergessen und freue mich immer riesig über Nachrichten, E-Mails und Briefe von euch!:)

Und als Entschädigung versuche ich jetzt mal zu erzählen, was ich in den letzten zwei Monaten so getrieben habe. Und nicht vergessen, immer schön von unten nach oben lesen...

Mit den besten und sonnigsten Grüßen aus dem Land der Kängerus und Koalas;)!

Sonntag, 11. September 2011

Vom Tellerwäscher zum Koch. Was kommt als nächstes?

Letzte Woche war ich noch Tellerwäscher, heute bin ich schon Koch. So schnell geht das also mit dem Millionär werden. Naja, zumindest fast. Da meine Gastmutter diese Woche zwei Mädels gefeuert hat, die für die Küche zuständig waren, habe ich diesen Job jetzt übernommen. Ich koche und backe also was das Zeug hält, oder bereite die von den Kunden aufgegebenen Bestellungen zu. Nebenbei bin ich noch für die Juniors zuständig, also die Jugendlichen, die nach der Schule im Café arbeiten. Ich muss ihnen alles erklären und ein Auge auf sie werfen, dass sie alles richtig machen.
Mittlerweile ist das Wetter absolut sonnig und warm hier, was heißt, dass mehr Kunden in das Café kommen und das für mich widerum heißt, dass ich mehr Arbeit auf mich wartet. Finde ich aber absolut nicht schlimm, denn ich verdiene jetzt das zehnfache von meinem eigentlichen Aupair-Wochengehalt in einem Monat. Dafür muss ich aber auch manchmal schon um fünf Uhr aufstehen, um meine Aupair-Aufgaben zu erledigen. Witzig ist, dass es mit absolut nichts ausmacht. Wer mich kennt, der weiß, dass ich auch mal gerne bis in die Nachmittagsstunden ausschlafe. Den Grund habe ich dafür schon lange gefunden. Ich will nicht sagen, dass ich Schule gehasst habe, aber es war sehr lästig und ich hab alles vor mir hergeschoben (ich hätte es wahrscheinlich gehasst, wenn ich nicht die beste Stufe aller Zeiten hätte). Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so motiviert war wie jetzt. Hier lebt man halt ganz nach dem Motto: "NO WORRIES!".

Meine Freizeit bleibt aber trotzt der vielen Arbeit nicht auf der Strecke. Ich bin im Moment oft am Strand oder lege mich in den Garten zum sonnen. Ab Mittwoch habe ich sogar eine Woche frei und fliege deshalb am Donnerstag nach Alice Springs und zum Ayers Rock. Also nicht nur weil ich frei habe, sondern weil ich das unbedingt sehen will. Ich freue mich schon seit Tagen wie eine Banane. Das wird super. Also könnt ihr ja schon raten, worüber ich als nächstes Berichte...

Diese Woche war Keith, der Mann von meiner Gastmutter hier und Kieran, der Sohn von ihm. War eine super gute Woche. Keith hat die Hälfte aller Aupair-Aufgaben für mich erledigt und hat mir noch mehr Strände in Denmark gezeigt. Und als er hier war, habe ich mich mega gesund ernährt. Ich habe noch nie so gesund gegessen. Schon zum Frühstück hat Keith und Smoothies mit rohen Eiern (die man aber nicht geschmeckt hat) gemacht. Also er achtet super auf seine Ernährung und nimmt noch 1000 Zusatzpräperate ein. Es ist sogar schon so weit, das Kieran das auch macht und das für mich heißt, dass ich ihm statt einem Sandwich schon morgens einen Salat für die Schule mache.
Am Freitag hatten wir noch ein riesen BBQ mit allen Familienmitgliedern. So habe ich dann auch Keith anderen Sohn Jeff kennengelernt, durch den ich wahrscheinlich hier in Denmark noch mehr Anschluss finden werde, denn er ist 22 und hat eine Menge Freunde hier.
Also alles in allem, war es eine super Woche und ich fühle mich mit jedem Tag wohler hier!

Ich werde jetzt mal in Bettchen gehen. Muss morgen das Haus putzen, denn ich war schon wieder alleine mit den Kindern, weil Melissa Keith nach Perth zum Flughafen gebracht hat. Morgen kommt sie wieder und sie will wie immer alles super sauber und aufgeräumt haben. Zudem arbeite ich auch noch im Café morgen.

Also machts gut, bist nächste Woche!

Freitag, 2. September 2011

Von außergewöhlichen Partyzeiten, teuren Bananen und eingefrorenen Geckos

Ein bisschen spät, aber besser als nie, hier ein Bericht von meinem letzten Wochenende. Wie ich ja schon vorher erwähnt hatte, bin ich mal wieder in Perth gewesen. Nach einer neunstündigen Busfahrt kam ich dort auch sicher an, doch ich habe beschlossen, dass ich das nächste Mal mit dem Auto fahren werde. Es ist schneller und dazu auch noch billiger. Sicher angekommen bin ich aber trotzdem. Ich habe das ganze Wochenende alleine in dem Haus von meiner Gastfamilie in Perth verbracht. Irgendwie war es komisch, denn die Nachbarn sind hyper empfindlich, wenn Licht im Haus brennt, denn sie wissen, dass das eigentlich nur jedes zweite Wochenende passieren dürfte. Ich habe einfach nur gehofft, dass sie auf die Alarmanlage (mit der ich mich erstmal nach Ankunft vertraut machen musste) vertrauen. Ich fühtle mich dennoch ein bisschen eingeschränkt und hab mich nicht richtig getraut mich frei im Haus zu bewegen. Deshalb war ich froh, dass ich das ganze Wochenende eigentlich unterwegs war.
Samstag traf ich mich mit Nina. Nina ist 21 Jahre alt, kommt aus Lüdenscheid und studiert Englisch auf Lehramt weswegen sie hier in Australien ist. Gut für mich, denn mir ihr werde ich die meisten Reisen machen, die wir an diesem Tag planen wollten. Wir klapperten also alle Reisebüros in Perth ab und durchsuchten das Internet nach Angeboten. Ergebnis: vom 15.9 bis zum 19.9. fliegen wir zum Ayers Rock. Das hat uns ein Vermögen gekostet, aber wir beide sind der Meinung, dass wir das gesehen haben müssen, wenn wir schon mal hier drüben sind. Wir werden also erst nach Alice Springs fliegen, dort eine Nacht im Hostel verbringen und dann machen wir eine dreitägige Outback-Tour mich Zelten und allem drum und dran. Ich bin schon echt gespannt wie das wird. Wenn die Tour zuende ist, fliegen wir vom Ayers Rock wieder zurück nach Perth.
Nach der Planung kam Laura, ein anders Aupair noch zu uns. Weil das Wetter super war, beschlossen wir uns in den Kingspark zu setzten.
Am Abend sind Nina und ich dann noch in Northbridge mit anderen Aupairs und Work-and-Travlern in einen Pub in Northbridge gegangen. In Northbridge spielt sich das Nachtleben in Perth ab. Super nettes Eckchen mit vielen Skulpturen und außergewöhnlichen Häusern. Danach bin ich dann alleine mit dem Zug nach hause gefahren, weil leider keiner in meine Richtung wohnt. Ich hab mich immer an irgendwelche Sicherheitsmänner gehängt, weil ich echt Angst hatte. Perth ist so still und leer in der Nacht, das ist unglaublich unheimlich.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag habe ich erstmal ausgeschlafen. Nachdem ich Eis zum Frühstück im Grefrierschrank gefunden hatte, weil meine Gastmutter nichts im Kühlschrank hatte, außer ein bisschen Ketchup, Schminke und eine vergammelte Tomate, fuhr ich nach Fremantle. Dort sind Sonntags immer die sogenannten "Fremantle Markets". Man kann dort von Andenken, Obst und Gemüse über Kosmetik alles kaufen. Die Märkte befinden sich in großen Hallen und sind richtig schnuckelig anzusehen. Danach bin ich noch zum Hafen von Fremantle gelaufen und habe dort ein wenig die Sonne genossen. Allen anderen Mädels mussten leider arbeiten, weil an dem Tag "City to Surf" in Perth statt fand. Ein Stadt-Lauf mit 42.000 Menschen. Irgendwie haben alle Aupairfamilien dort mitgemacht und so habe ich meine Zeit dann auch später bis zum Nachmittag alleine in Perth verbracht. Dort habe ich ein paar Sachen gekauft die ich brauchte und habe denn Sonnenuntergang am Swan River angeschaut, an der Stelle wo der Bell Tower steht.
Um 18 Uhr habe ich mich auf den Weg nach Claremont gemacht, wo ich mich mit den anderen Mädels in einer Mischung aus Pub und Club getroffen habe. Dort liefen nur gutaussehende Menschen rum. Das war echt unglaublich beeindruckend. Ich glaube ich habe noch nie so viele schöne Menschen auf einem Haufen gesehen. Und der Abend war auch noch super lustig und die Musik war wirklich gut. Was aber hier in Australien anders ist, ist, dass die Australier Sonntags feiern gehen, aber schon um 18 Uhr anfangen (das ist nicht nur Sonntags so). Und das hält keinen vom Alkoholkonsum ab. Es gab übrigends auch deutsches Bier, für schlappe 8$. Aber wie ich in den letzten Wochen gelernt habe, muss man in Australien für alles einfach blechen. Der absolute Hammer sind im Moment die Bananenpreise. Ein Kilo kostet schlappe 17,99$. Die Bananen kommen normalerweise aus Queensland, aber dort waren letztes Jahr diese schweren Überschwemmungen und haben alle Bananen-Plantagen zerstörrt. Ich musste mir aber schon zwei Bananen gönnen, weil ich das hier echt vermisse. In Deutschland habe ich auch mal gerne mehrere Bananen pro Tag gegessen.
Um 22 Uhr sind dann die Parties auch hier schon zu Ende. Also ging es für mich wieder durchs stille und ruhige Perth nach hause. Dort habe ich dann nur noch das Haus kurz aufgeräumt, meine Sachen zusammengepackt und bin dann ab ins Bett. Montag um 6 Uhr bin ich mit dem Bus wieder Richtung Denmark gefahren.

Als ich in Denmark ankam, hat meine Gastmutter gesagt, dass ich Josh mir den Shed zeigen muss. Das ist eine Hütte wo nur Gerümpel und sieben Gefrierschränke rumstehen, in denen sich Obst und Vorrat für das Café befindet. Ich sollte mich zurecht finden und wissen wo sich was befindet. Also öffnete ich jeden Schrank, unter anderem auch den mit den Früchten. Und dann wurde mir wieder bewusst, was es für ekelhafte Tiere es in Australien gibt. Am Rand des Deckels klebte ein eingefrorener Gecko. Ich hab mich so gekelt, dass ich aus schreiend aus dem Shed gerannt bin und es mich am ganzen Körper gezitter hat. Josh hat mich total ausgelacht, den Gecko genommen und dem Hund gegeben. Ekelhaft kann ich da nur sagen.
Das ich den Shed sehen sollte, hatte auch einen Grund. Meine Gastmutter ist seit Dienstag bis Sonntag in Perth und ich bin mit den Jungs alleine. Falls das Café aber was aus de Gefrierschränken braucht, muss ich es dahin fahren. Melissa holt Keith (ihren Mann) vom Flughafen in Perth ab, den ich dann auch endlich mal kennenlerne. Ganz schön komisch, eigentlich wohne ich ja in dessen Haus und kenne ihn nicht mal.
Sonst ist diese Woche aber nichst spannendes passiert. Ich war im Café arbeiten und habe hier zuhause alles auf dem Laufenden gehalten. Nachteil ist nur, dass ich jetzt morgens immer aufstehen darf und die Geschäfte von Freckles beseitigen muss, die er wohl anscheinend mit viel Freude nachts in der Küche erledigt. Sonst macht meine Gastmutter das immer. Und ich kann erst immer dann ins Bett, wenn die Kinder im Bett sind. Aber das geht schon, wenn ich müde bin, dann müssen sie eben ins Bett gehen.
Heute sind zwei Freunde von Josh hier zum Sleepover und morgen kommt Keith Sohn und schläft hier. Also hab ich volles Haus und ne Menge zu tun. Melissa hat mir auch noch die Aufgabe gegeben, das ganze Haus zu putzen und aufzuräumen, deshalb schicke ich alle morgen zum Strand surfen, damit ich meine Ruhe habe.
Achja, es ist seit gestern (immer 1. September) Frühling in Australien. Das Wetter ist aber leider seit gestern wieder super schlecht und ich habe Josh gerade schon den Kamin anschmeißen lassen. Aber wir hatten ihn schon eine Woche aus, weil man schon in Shorts und T-Shirt rumlaufen konnte. Aber an die Temperaturschwankungen hier im Winter habe ich mich schon ganz gut gewöhnt und hier in Australien kann man sich ja wenigstens darauf verlassen, dass es irgendwann aufhört und für einige Monate kein Regentropfen fällt!

Bis bald, adjos!

mit Nina und Laura im Kings Park

vor dem Bell Tower

Northbridge

Party in Claremont

Am Swan River geknipst

Halle der "Fremantle Markets"




Freitag, 26. August 2011

Erster Arbeitstag im Café

Eigentlich sollte ich erst ab September im Café meiner Gastmutter anfangen zu arbeiten, aber Mittwoch, kurz nachdem ich mich wieder nach meinen morgendlichen Aufgaben ins Bett gelegt hatte, rief Melissa mich völlig verzweifel an: "Could you please come into the café, doing some dishes? We have so many customers today!"
Klarokaro bin ich direkt dort hin gefahren. Ich gebe ja zu, dass ich lieber schlafe, als arbeite, aber arbeiten bedeutet Geld und Geld bedeutet reisen und reisen tue ich noch lieber als schlafen, also arbeite ich doch lieber!
Als ich dort ankam, erwartete mich ein riesen Haufen mit dreckigem Geschirr, so groß, dass ich mir erstmal einen Weg zum Spülbecken bahnen musste. Dann konnte ich loslegen. Die Arbeit ist ganz simpel: dreckiges Geschirr wird in der Spüle zu 90 Prozent gesäubert, danach kommt dieses in die Spülmaschiene. Nach einer fünfminuten-Wäsche muss das Geschirr dann nur noch abtrocknet und wegräumt werden. Das Ganze tat ich also gute drei Stunden lang. Ist zwar nicht die tollste Arbeit, aber ich habe selber entschieden, dass ich das Geschirr im Café mache. Melissa hat mir eigentlich angeboten, als Servicekraft Bestellungen entgegenzunehmen. Mein Englisch ist zwar schon deutlich besser, aber ich traue mir das noch nicht zu. Hinterher bekommt ein Kunde noch einen Salat mit Schokodressing und so weit wollen wir es ja nicht kommen lassen... Und wie sagt man so schön: Vom Tellerwäscher zum Millionär!
Gester, also Donnerstag, habe ich wiedet drei Stunden dort gearbeitet. Ich sehe nur Vorteile in diesem Job:
1. Ich hab den ganzen Tag Englisch sprechende Menschen um mich herum,
2. Im Café arbeiten viele im meinem Alter, die ihr gap year in Denmark verbringen und ich somit endlich  Anschluss dort finde,
3. Ich verdiene jetzt zusammen mit meinem Aupairgehalt mindestens einen Urlaub im Monat, von denen die machen möchte
4. und ich bekomme zum Lunch, statt Mikrowellen-Nudeln richtig leckeres Essen und den besten Kakao, den ich wohl jemals getrunken habe!
Also eine sehr nette Beschäftigung für mich! Ab nächster Woche arbeite ich dann regelmäßig dort. Ich bin allerdings bis Montag in Perth, wo ich heute mit Bus, Zug und Taxi hingefahren bin. Insgesamt waren es neun Stunden. Das nächste Mal werde ich definitiv mit dem Auto fahren. Das dauert nämlich nur vier Stunden und ist dazu auch noch billiger. Dann müssen die Kangaroos halt in ihren Verstecken bleiben!

Es hat noch eine kleiner Reiseplanänderung gegeben. Ich fliege jetzt doch schon im September nach Bali, weil mir meine Gastmutter spontan sechs Tage freigegeben hat und ein anderes Mädel jemanden gesucht hat, der mit ihr fliegt. Und jetzt ist es gerade so schön günstig, weil keine Ferien sind. Ich werde mich morgen mit ihr treffen und dann wird gebucht. Das heißt ich bin ab Mitte September bis Mitte Oktober auf Reisen.
Und ich treffe mich morgen mit noch einem anderen Mädel, mit der ich nach Queensland und zum Ayers Rock fliegen will. Und was dann noch alles so hier passiert, erzähle ich euch ein anderes Mal...
Bis dahin, macht's gut!
Meine Gastmutter posiert mit Joel und Josh vor dem Café für ein Foto für ein Familienmitglied zum 50sten Geburtstag!



Die Außenansicht des Bibulmun Cafès



Sonntag, 21. August 2011

Reisepläne!

Die Zeit geht so schnell um. Ich bin jetzt schon fast fünf Wochen hier und mir kommt es vor, als wäre ich gestern angekommen. Trotzdem ist für mich alles schon so normal und mir geht alles einfach von der Hand.
Ein Blick auf den Kalender lässt mich trotzdem ein bisschen ins Schwitzen bringen, denn ich will noch so viel reisen hier in Australien. Darum habe ich mir diese Woche einen Plan gemacht, woraus gleich mal eine spontane Buchung nach Sydney und Melbourne ergeben hat. Ich werde am 30. September statt Bali dorthin fliegen. Bali habe ich verschoben und werde mit Bere und Lolle dort im hoffentlich im Januar landen.
Dann geht es wahrscheinlich im November zum Ayers Rock. Dort werde ich dann mit wahrscheinlich zwei anderen Mädels eine Outbacktour machen, mit richtig zelten und allem drum und dran. Mit einem der Mädchen geht es dann auch Ende Dezember bis Anfang Januar nach Queensland. Das wird fantastsich und auch teuer. Denn wir starten in Brisbane, dann Gold Coast, dann Cairns. Von Cairns werden wir eine Schnorchel-Tour am Great Barrier Reef machen und eine mehrtägige Sailing-Tour zu den Whitesunday Islands. Und der Rainforrest darf natürlich auch nicht fehlen. Insgesamt werden wir wohl zwei Wochen benötigen, um diesen Teil Australiens zu erkunden. Dann fallen noch eingie Topuren in Western Australia an, wie zum Magerat River (Familienurlaub), Rottnest Island, Pinnacles, und, und, und....
Nach den ganzen Reisen wäre meine Zeit dann auch leider schon fast um hier in Australien, deshalb habe ich mir übelegt zu versuchen eine Familie in Sydney zu finden, die ein Übergangsaupair für zwei bis drei Wochen braucht, damit ich noch zu den Fiji Inseln und nach Neuseeland kann. Weil immer für die Flüge nach Perth zahle ich mal locker flockig oben drauf und das auch nicht gerade wenig. Ich hoffe dass das klappt, weil ich möchte unbedingt so viel wie möglich auf diesem schönen Teil der Erde sehen. Und sollte ich noch genug Geld haben von Perth nach Thailand zu fliegen, werde ich dies auch noch tun.
Wie ihr seht, ist meine Zeit perfekt geplant und ich kann es kaum erwarten noch mehr zu sehen. So langsam wird auch das Wetter besser, auch wenn es gerade regnet. Zumindest hatten wir die meiste Zeit der letzten Woche Sonne und ich konnte schon in Shorts und T-Shirt rumlaufen. Dieses Wetter hat mich dann auch gleich mal zu Strand getrieben (Fotos). Man muss alledings sehr mit der Sonne aufpassen, ich empfinde die hier irgendwie 10 mal intensiver als in Europa. Sie ist wirklich stark und auch bei niedrigen Temperaturen, kann man sich schnell mal einen Sonnenbrand einfangen. Aber wenn man aufpasst, dann lässt es sich echt gut leben in so einem Sonnenleben. Und dabei darf man nicht vergessen, dass hier immernoch Winter ist.

Die Woche habe ich außer zum Strand gehen aber nicht viel gemacht. Seit Freitag bin ich alleine mit Joel zuhause, der war aber von gestern auf heute bei einem Freund, wo ich ihn hingebracht und abgeholt habe. Auf dem Weg habe ich mein erstes Opossum gesehen. Sieht aus wie eine Ratte, nichts spektakuläres. Spektakulär war das Tier, was heute morgen aus der Spülmaschiene kam. Es sah aus wie eine Kakerlake, war allerdings kleiner, hatte nicht so einen festen Panzer und hatte mega lange Fühler. Ich bin einfach schnell aus der Küche gegangen, weil ich nicht wusste was es ist und konnte auch keinen fragen, ob es mir was tun kann. Als ich zurückgekehrt bin, war es weg. So mache ich das mit allen Tieren hier, denn einmal hatte ich eine Spinne im Haus, die war ganz klein und ich habe mir gedacht, dass die mir ja sowieso nicht tun kann, aber als ich Joel beschrieben habe wie die aussah, hat der nur gesagt, dass sie sehr giftig ist. Und auch die Red Back Spinnen (tödlich und meist gefürchtetes Tier in Australien) ist kleiner als ich dachte. Ich habe schon eine im Garten gesehen. Aber die nehmen das hier nicht so ernst mit den giftigen Tieren, weil die eigentlich keinen kennen, der irgendwie mal von einer Schlange oder Spinne gebissen wurde, oder von einem Hai attackiert wurde. Wenn amn rechtzeitig Gegengift bekommt, dann hist alles halb so schlimm! Trotzdem habe ich noch relativ Panik und gucke immer in meine Schuhe oder voher im Auto ob da irgendein Viech sitzt.
Diese Woche muss ich nur vier Tage arbeiten, weil ich Freitag alleine nach Perth fahre. Ich werde mich dort mit ein paar Mädels treffen, darunter auch die Mädels mit den Reisen. Wir werden schon mal ein bisschen planen und mal sehen was das Wochenende noch so mit sich bringt. Ich werde auf jeden Fall berichten!



Ocean Beach in Denmark

Ocean Beach in Denmark

Ocean Beach in Denmark

Mittwoch, 10. August 2011

Schreiben wir mal was über mein Englisch!

Tja, 6 Punkte zeigt mein Abizeugnis im Fach Englisch. Wenn es nach meiner Gastmutter gehen würde, dann würden da wohl 15 Punkte stehen. Schade auch! Nein, mal Spaß bei Seite. Schon als ich hier ankam, hat meine Gastmutter von meinem Englisch geschwärmt. Sie sagt mir seit dem ungefähr jeden Tag, wie beeindruckt sie von meinem Englisch ist und erzählt das auch gleich mal allen. Und die sind ebenfalls ihrer Meinung. Ich dachte mir die erste Zeit nur: "ach komm, dass sagt die doch zu jedem ihrer Aupairs". Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie mir von ihrem Aupair vor mir erzählt hat. Sie meinte, dass dieses nach einem halben Jahr in Australien so gut sprechen konnte wie ich jetzt. Und sie hat mir erzählt, dass sie mein Englisch besser findet, als das von dem Aupair ihrer Schwester, die seit vier Monate in Australien ist. Und ich fand deren Englisch verdammt gut. Naja, Schulenglisch und die dazugehörigen schriftlichen Klausuren sind auch was komplett anderes. Denn ich bin auch ganz schön erstaunt über die Sätze, die aus meinem Mund kommen. Ich verstehe alles was mir gesagt wird und auch der australische Akzent ist für mich kein Problem, so wie es den meisten anderen Aupairs ergeht. Vielleicht ist auch seit dem Abi ein Wunder geschehen. Man weiß es nicht!
Auf jeden Fall merke ich, dass sich das sechswöchige Praktikum letztes Jahr in Chicago doch geloht hat. Und ich dachte immer, als ich meine rotangestrichenen Hausaufgaben gelesen habe, dass es umsonst für die Sprache war. Aber im Gegenteil mache ich eigentlich da weiter, wo ich dort aufgehört habe. Es ist sogar schon soweit, dass ich manchmal auf Englisch denke und mir ein paar deutsche Wörter erst nach längerem Überlegen wieder einfallen. Es besteht also doch noch Hoffnung für so ein unbegabtes Sprachtalent wie mich;)!

Dienstag, 9. August 2011

Ein wunderbares Wochenende!

Mein Wochenende fing schon unerwartet am Mittwochabend an. Denn meine Gastmutter kam nach hause und erzählte mir, dass ein deutsches Mädchen mit ihrer australischen Freundin in ihrem Café gewesen sei und dass sie ihnen von mir erzählt habe. Sie gab mir dann auch noch die Handynummern der Mädels und meinte, sie würden sich freuen sich mit mir zu treffen. Also nichts wie ran an den Speck, weil hier unten in Denmark bin ich doch etwas einsam. Alle fünf Jahre findet in Australien eine Volkszählung statt und beim letzten Mal kam heraus, dass die meisten Menschen dort zwischen 55 und 65 Jahre alt sind. Das sagt ja schon alles.
Naja, zurück zum Thema. Jedenfalls habe ich die Mädels angerufen und wir verabredeten uns für den nächsten Morgen zum Kaffee. Um 11 Uhr am Donnerstag trafen wir uns und quatschen ein bisschen. Anne kommt aus Deutschland und besucht Ashlee, die allerdings in Esperace wohnt. Sie war 2003 als Austauschschülerin in Deutschland und Anne war ihre Gastschwester. Die beiden waren super nett und wir entschlossen spontan nach Greens Pool zu fahren, dass ist der Strand, der am zweitnächsten zu dem Haus meiner Gastfamilie liegt. Ein wunderschöner und endloser Strand mit klarem Wasser und vielen Felsen. Wir hatten sogar Glück, denn an diesem Tag hat seit einiger Zeit auch mal wieder die Sonne geschienen. Wir verbrachten also ein bisschen Zeit dort und fuhren dann zu einer Honigfabrik. Dazu sollte man wissen, dass es hier in Australien unzählige Fabriken gibt, die jeder besuchen kann. Meist liegen diese jedoch eher abgelegen.
Wir aßen also Honigeis, tranken Honigwein und probierten natürlich unzähliege Honigsorten. Das war allerdings nicht genug und wir beschlossen, dass es zum Nachtisch zu einer Käsefabrik gehen sollte. Das schöne ist, man bekommt einfach alles umsonst und wird sogar satt. Aber ich habe trotzdem ein riesen Stück Käse gekauft, denn der schmeckte einfach mal nach gutem altem deutschen Käse, den ich in Deutschland eigentlich eher weniger gegessen habe, jetzt aber doch vermisse, genauso wie deutsche Butter. Alles aus dem Supermarkt schmeckt doch sehr künstlich hier. Und das allerschlimmste ist, hier gibt es keine leckere Schokolade!
Die Mädels setzten mich dann nach unserem kleinen Ausflug an meinem Auto ab und wir machten aus, später noch in einen Pub zu gehen. Es war schon abends und als ich zuhause angekam, kochte ich schnell Essen für die Kinder, räumte etwas auf und fuhr los in den Pub. Der Weg war schrecklich. Ich fuhr fast eine Eule um, die absolut regungslos auf dem Waldweg saß und kaum von Holz und Laub zu unterscheiden war. Danach tuckerte ich weiter Richtung Town, immer mit einem vorausschauenden Blick auf Kängurus. Denn die kommen vor allem nachts aus ihren Verstecken und bevorzugen auch mal gerne über die Straße zu hüpfen. Heile angekommen bin ich zum Glück aber trotzdem. Wir spielten Billard und aßen anschließend noch etwas. Es war ein sehr schöner und abwechslungsreicher Tag. Leider sind die Mädels am nächsten Tag abgereist...

Freitagmorgen ging es dann schon relativ früh aus dem Bett, denn wir planten wieder nach Perth zu fahren. Da meine Gastmutter es liebt (verständlicherweise) nach einem anstrengenden Wochenende in ein aufgeräumtes und geputztes Haus zurückzukehren, heißt das dann für mich, dass ich alles, aber wirklich alles putzen darf. Nachdem ich das ganze Haus auf Hochglanz gebracht hatte, habe ich den Welpen ins Auto gesteckt, die Kinder von der Schule abgeholt und wir sind zum Café gefahren, wo Melissa schon auf uns wartete. Jedem eine heiße Schokolade in die Hand gedrückt und los ging es. Ich bin das erste Mal diese Strecke selbst hoch nach Perth gefahren und habe mich zwischenzeitlich mit Melissa abgewechselt. Ich muss sagen, es ist alles andere als lustig. Das Problem ist nämlich, dass alles gleich aussieht und es den ganzen Weg quasi nur geradeaus geht. Beim Fahren ist es also super schwer konzentriert und wach zu bleiben. Nach einer Stunde merkte ich, wie meine Augen immer schwerer wurden. Es ist total wichtig, dass man sich bei so einer Fahrt gegenseitig unterhält. Denn die unzähligen Kreuze an den Straßenrändern zeigen, wie schnell hier was passieren kann. Und ich meine ungelogen, hier stehen alle paar hundert Meter Kreuze, wo Menschen gestorben sind. Viele von ihnen allerdings auch, weil sie nachts gefahren sind und die Kängurus wirklich eine Gefahr bilden. Denn auch die liegen alle paar hundert Meter überfahren im Straßengraben.
Nachmittags kamen wir dann in Rockingham an und es war einfach mega gutes Wetter und echt warm für den australischen Winter. Man konnte im T-Shirt rum laufen. Ich war aber von der Fahr zu erschöpft, dass ich einen Geburstag, zu dem ich nach Fremantle von einem anderen Aupair eingeladen wurde, sausen ließ. Außerdem war das Saisonauftaktspiel vom BVB, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte und dafür nachts aufstand, um es per Livestream zu schauen. Und ich würde sagen, es hat sich gelohnt!

Am Samstag fuhren wir zu den Eltern von Melissa, wo eine Familienfeier mit über 50 Leuten statt fand. Es gab eine Menge an Champagner und Essen. Alle Kinder die dort waren verbrachten den Tag im Pool und ich unterhielt mich mit dem Aupair von der Schwester meiner Gastmutter, die aus Frankreich kommt. Diese reist allerdings schon bald ab und dann kommt jemand aus Österreich. Der Tag war jedenfalls schön und ich habe die komplette Riesenfamilie meiner Gastmutter kennengelernt. Zuhause angekommen ging ich früh ins Bett.

Sonntag war wieder geniales Wetter und ich fuhr mit Melissa schon um 10 Uhr los, Richtung Perth Downtown. Sie ließ mich an der Trainstation an ihrem Fittnessstudio raus, da sie den ganzen Sonntag dort verbringen wollte und ich fuhr weiter nach Perth. Dort traf ich mich mit zehn anderen Aupairs, von denen natürlich neun aus Deutschland kommen, in einer der beiden Haupteinkaufstraßen. Wir beschlossen uns jedoch in Gruppen aufzuteilen, da jeder etwas anderes machen wollte. Ich fuhr mit ein paar Mädels in den Kingspark. Das Wetter war perfekt und wir tauschten ein bisschen unsere Erfahrungen aus. Ich muss sagen, ich hab einen angenehmen Job, denn ich muss am Tag höchstens vier Stunden arbeiten und die anderen das Doppelte und bekommen auch nicht viel mehr Geld dafür. Manche von ihnen müssen sogar manchmal am Wochenende arbeiten.
Am Nachmittag ging es dann noch zum Swan Bell und eigentlich gibt es in Perth auch nicht viel mehr zu sehen, denn Perth ist viel viel kleiner als man denkt. Es hat zwei so große Einkaufstraßen wie Dortmund und hier und da stehen mal ein paar Hochhäuser, die allerdings nicht sehr hoch sind. Mich erinnert Perth irgendwie etwas an Frankfurt. Der Tag war dann auch schnell um und ich fuhr zurück zum Fitnessstudio. Gemeinsam mit meiner Gastmutter ging es zurück nach Rockingham. Abends nutze ich dann die gute Internetverbindung, um ein bisschen mit meinen Lieben zu skypen.

Montag roch es dann wieder nach Hausputz. Und ich glaube ich werde den Hausputz nie in Rockingham mögen. Denn meine Gastmutter bevorzugt es ihr Glanzparkett mit purem Alkohol zu wischen. Man kippt einfach eine halbe Flasche aus und verwischt das ganze bis es trocknet. Es stinkt einfach alles nach Tequila. Und mich erinnert das jedes Mal an einen wilden Partyabend im Juni, der verursacht hat, dass mir allein schon schlecht wird, wenn ich eine Tequilaflasche sehe. Zum Glück konnte ich eine Atemschutzmaske finden.
Wir schafften es nicht wirklich pünktlich aus Perth loszufahren und so kam es, dass wir das letzte Stück zurück nach Denmark im Dunkeln fahren mussten, was nicht nur meine Gastmutter, sondern auch mich nervös machte, da die Kägarus überall lauern! Nach vier Stunden Fahrt kamen wir heile an.

Ja, dass war mein Wochenende. Die nächsten zwei Wochen werden wahrscheinlich nicht sehr spannend für mich, weil es für mich erst dann wieder nach Perth geht und diesmal vier Tag alleine. Ich werde dann allerdings mit einem Reisebus nach Perth fahren. Ich werde berichten!




Greens Pool in Denmark

Greenspool in Denmark


Greens Pool in Denmark

Greens Pool in Denmark
Aussicht auf den Swan River

Aussicht auf Perth und Swan River

Mit den anderen Aupairs im Kings Park

Kings Park







Dienstag, 2. August 2011

Autofahren in Australien: eine linke Sache!

Ja, ich gebe zu, vor dem Autofahren in Australien habe ich mich am meisten gefürchtet. Und das ist auch nicht unbegründet. Für alle die noch nicht in den Genuss gekommen sind mit mir Auto zu fahren, die sollten vielleicht wissen, dass ich unter einer Rechts-Links-Schwäche leide und während des Autofahrens über keinerlei Koordination herrsche. Ich merke mir rechts und links an meinen beiden Zeigefingern. Ich wurde als Kind operiert und mir wurde ein Stück meines linken Zeigefingers abgenommen. Das heißt für mich, kurzer Finger links, langer Finger rechts. Und wehe einer lacht jetzt, das gilt ausdrücklich für Chris und Mirko!;)
Meine Gastfamilie stellt mir hier zwei Autos zur Verfügung. Einen Holden Astra und einen Mitsubishi Geländewagen, den ich allerdings nur ausschließlich benutze, wenn ich die Surfboards runter zum Strand bringe oder ich den Astra nicht aus der Matsche kriege. Ja, eine Menge Regen ist hier in den letzten Tagen runtergekommen und da ich das Auto nur auf der Wiese parken kann, weil woanders kein Platz ist, kommt es schon mal vor, dass ich über 20 Minuten brauche, um das Auto aus der Matsche zu fahren, wenn es dann überhaupt klappt.
Also gut, das Auto dann doch zum Fahren gebracht und ab geht’s. Gerade mal eine Autobreite beträgt der Waldweg, der mich auf die Hauptstraße führt. Und da kann es schon mal zu einem kleinen Krise kommen, wenn mir ein anderes Auto entgegen kommt. Wenn ich eins nicht kann, dann ist das lange Strecken rückwärts mit einem Auto fahren. Wie gesagt, meine Koordination ist dann gleich Null. Dennoch ist es mir jetzt schon zwei mal passiert. Dabei darf man dann auch nicht vergessen, dass sich das Steuer hier auf der rechten Seite befindet und ich mit der linken Hand schalten muss.
Wenn ich es dann doch den Waldweg runter geschafft habe, dann bleibe ich zunächst stehen und erhasche einen kurzen Blick auf meine Finger, um zu wissen wo die linke Spur ist. Zum Glück muss ich hier nicht oft abbiegen, da mich das Umdenken wahnsinnig macht. Aber viel unheimlicher ist es, wenn mir ein Auto auf der rechten Spur entgegenkommt. Jedes Mal zucke ich zusammen und denke: das ist mein Ende! Doch dann fällt mir zum Glück wieder ein, dass ich mich in einem Land mit Linksverkehr befinde. Nach jeder Fahrt bin ich dankbar, dass ich heile angekommen bin. Denn leider passiert es mir nicht gerade wenig, dass ich auf die falsche Spur abbiege. Ich hoffe, dass ich mich noch an den Linksverkehr gewöhnen werde!
Vielleicht ist es besser für mich, dass hier nicht sehr viel Polizei herumfährt, sonst wüsste ich schon, wen sie anhalten würden. Denn schon die deutsche Polizei hatte ihren Spaß daran, mich fast wöchentlich anzuhalten. Hier in Australien hätten sie wirklich einen Grund dafür. Ich fahre bis jetzt wohl wirklich ein bisschen auffällig durch die Gegend...

Holden Astra

Mein Alltag als Aupair

Mein Tag beginnt eigentlich ziemlich entspannt. Ich stehe morgens um 7 Uhr auf und mache zuerst Lunchpakete für die Kinder, die sie mit zu Schule nehmen. Die bestehen meistens aus Obst und einem Sandwich, also nicht wirklich anspruchsvoll. Zum Wachwerden räume ich die Spülmaschine aus und ein. Diese beiden morgendlichen Aktivitäten nehmen meistens 15 Minuten in Anspruch. Damit ich nicht zu aktiv werde, lege ich mich bis 8 Uhr wieder ins Bett und warte bis die Kinder sich auf den Schulweg gemacht haben. Wenn es regnet fahre ich sie gegebenenfalls zur Schulbushaltestelle. Danach beginnt dann mein Tag mit ein wenig Morgensport: ich putze Klo, Badezimmer, Küche und Wohnzimmer. Wäre eigentlich keine große Aufgabe, wenn meine Gastmutter nicht gefühlte 5000 Schränke voller Putzmittel hätte. Sie hat wirklich für jeden Gegenstand im Haus ein bestimmtes Produkt. Ihr Lieblingsputzmittel ist „Desinfected“. Das kommt einfach überall drauf, was dreckig ist. Erledigt der Hund sein Geschäft im Haus, „Desinfected“ muss her, muss der Boden gewischt werden „Desinfected“ muss her, müssen die Fenster geputzt werden „Desinfected“ muss her. Ich kaufe ungelogen bei jeden zweiten Einkauf einen 2 Liter Kanister „Desinfected“.
Wenn ich dann jedenfalls alles desinfected habe, dann soll ich alles nochmal mit jeweils anderen Putzmittel putzen. Mittlerweile habe ich mir eine Liste gemacht, was ich mit welchem Mittel reinige. Sonst blickt da ja keiner durch, ausgenommen meine Gastmutter.
Um 9 Uhr beginnt dann meist der gemütliche Teil meines Tages. Ich kann bis 16 Uhr machen was ich will, zumindest theoretisch, wenn der australische Winter nicht so regnerisch wäre. Wenn die Sonne dann doch mal länger scheint, dann setzte ich mich gerne in den Garten oder fahre runter in die Stadt. Im Sommer wird mein Ziel definitiv jeden Tag der Strand sein.
Nachmittags stehen keine großen Aufgaben an. Wenn was zum Bügeln anfällt, dann erledige ich das schnell. Meistens ist jedoch nichts dabei. Ich muss lediglich die Wäsche, die meine Gastmutter wäscht, zusammenlegen und auf einen Tisch im Flur legen, so dass jeder seinen Stapel mitnehmen kann. Für den Nachmittag ist dann Shopping angesagt. In der Küche liegt nämlich immer eine Einkaufsliste und jeder der was braucht, schreibt es dort auf. Meine Aufgabe ist dann nur diese Sachen zu kaufen und natürlich noch Zutaten für Dinner à la Friederike. Denn das steht direkt nach dem Einkaufen an. Ich muss nichts Kochen, dass in irgendeiner Weise aufwändig ist. Meist ist es Pizza, Spaghetti Bolognese, Suppen oder auch mal Kartoffelbrei mit Fischstäbchen. Zudem ist das keine wirkliche Arbeit für mich, da ich doch relativ gerne Koche. Um 18 Uhr wird dann gegessen. Wenn alle fertig sind, räume ich dich Küche auf. Nach dieser Zeit hab ich dann wieder frei.
Abends gucken wir viele Filme, denn meine Gastmutter hat einen ziemlich guten Deal mit dem DVD-Shop vor Ort. Der Besitzer dieses bekommt freien Kaffee in ihrem Café, dafür darf sie alle DVDs kostenlos ausleihen. Das Gute ist, ich kann alles dort auf den Account von meiner Gastmutter schreiben lassen und habe mir auch schon ein paar DVDs ausgeliehen. So kann es mir bei diesem Wetter auf keinen Fall langweilig werden. Und natürlich gucke ich alle Filme immer fleißig auf Englisch...
Anders als in Deutschland gehe ich hier schon recht früh ins Bett. Meistens schlafe ich schon um 22 Uhr. In Deutschland habe ich es nie vor 1 Uhr ins Bett geschafft, vielleicht aber auch, weil ich immer die ungeliebten Hausaufgaben vor mir her geschoben und sie im Endeffekt doch nicht erledigt habe.
Die Wochenenden, also Samstag und Sonntag habe ich frei und kann machen was ich will. Wenn ich in Rockingham bin, dann treffe ich mich mit anderen Aupairs, wenn ich allerdings in Denmark bin, dann kann es schon mal ein bisschen öde werden. Ich hoffe einfach, dass ich dort noch irgendwie Anschluss finde. So ganz einfach ist das allerdings nicht, denn alle jungen Leute ziehen hier weg. Ich denke im Sommer wird es etwas einfacher, wenn ich dann an den Strand kann. In Perth habe ich jetzt schon einige Leute kennengelernt, bis jetzt allerdings nur über Facebook. Doch mit ein paar von denen treffe ich mich am Sonntag zum Sightseeing und Shopping in Perth. Und Samstag treffe ich die Nichten von meiner Gastmutter auf einer Familienfeier, die sind 17 und 19 Jahre alt. Also noch habe ich keine Panik, dass ich hier vereinsame.
Achja und Anfang Oktober fliege ich nach Bali, da die Kinder dann in Hongkong bei ihrem Vater sind. Mir bleibt auf jeden Fall genug Zeit zum Reisen. Ayers Rock, Brisbane, Sydney und Melbourne sollen es werden, aber mit den letzteren drei warte ich dann lieber, wenn Bere und Lolle hier erscheinen. Also haut rein Mädels!

Ein kurzer Ausflug nach Albany

Samstag sind wir nach Albany gefahren. Das ist die nächstgelegene Stadt an Denmark, aber auch
die drittgrößte Stadt in Western Australia. Ich hatte mich schon gefreut, dass etwas größeres hier in der Nähe ist, aber wenn Australier „groß“ sagen, dann heißt das auf Deutsch „klein“. Ein paar Shops, ein kleines Einkaufzentrum und ein paar Cafés hier und dort. Die Stadt an sich ist auch nicht wirklich schön. Trotzdem gibt es dort ein paar sehenswerte Stellen, zu denen man aber nur gelangt, wenn man mit dem Auto 10 Meilen aus der Stadt heraus fährt, was wir natürlich taten. Wir fuhren zu „The Gap“, einer riesigen Klippe und hielten an einer anderen Stelle, mit genialem Ausblick. Als wir zurück in die Stadt gefahren sind, haben wir zum Lunch Sushi gegessen. Da ich Sushi liebe, war ich mehr als erfreut über die Preise, denn die sind hier um einiges niedriger, als die in Deutschland.
Da Melissa dann irgendwas für das Café besorgen musste und das nicht ganz so spannend war, klapperte ich mit Joel ein paar Surfshops ab. Nachmittags sind wir dann irgendwann wieder nach Denmark gefahren.
The Gap
The Gap
Aussicht außerhalb von Albany

Das Landleben in Denmark. Da komm' ich mir doch glatt vor wie im Zoo!

Von Rockingham nach Denmark führt ein einziger Highway, der uns schnell, sicher und nach einigen Hunde-Pippi-Pausen dort hin brachte. Unser erstes Ziel war aber nicht mein neues Zuhause, sondern das Café meiner Gastmutter, dass sich im Zentrum von Denmark befindet. Ein sehr kleines aber feines Café. Wir luden dort ein paar Sachen aus, die wir aus Rockingham mitgebracht hatten und Melissa stellte mich ihren Angestellten vor. Dort lernte ich dann auch Josh kennen, der den ganzen Tag im Café gearbeitet hatte. Und schon gleich habe ich erfahren, wie sehr er in der Pubertät steckt. Denn er hatte wirklich fettiges Haar, was dazu führte, dass er und Melissa die erste Haar-Diskussion hatten. Diese sollte allerdings nicht die letzte bleiben.
Unser nächstes Ziel war das Haus von den Eltern, des Mannes meiner Gastmutter. Es liegt nur ein paar hundert Meter entfernt von dem Haus, in dem ich mit meiner Gastfamilie lebe. Doch bevor wir dort ankamen, musste ich noch einen kleinen Schock einstecken. Denn bevor man zu diesen beiden Häusern gelangt, muss man zwei Kilometer durch ein Waldstück fahren. Ich komme mir jedes Mal auf diesem Weg vor wie im Urwald. Naja, also oben angekommen lernte ich die Eltern von Keith kennen und wir verquatschten uns etwas mit ihnen.
Als wir endlich an meinem neuen Zuhause ankamen, war es schon dunkel. Wir luden das Auto aus, versorgten Freckles. Melissa zeigte mir mein Zimmer und alle anderen Räume. Das Haus ist etwas größer, als das in Rockingham, aber dafür auch etwas einfach gebaut. Eigentlich passt dieses Haus absolut nicht zu meiner Gastmutter, aber sie konnte sich damit anfreunden, da sie planen ein neues Haus zu bauen. Denn Keith hatte das Haus gekauft, bevor sie sich überhaupt kennengelernt haben.
Kleiner Nachteil an diesem Haus ist, dass sogar bei geschlossenen Fenstern der Wind durchkommt.
Und Heizung gibt es, so gut wie in jedem australischen Haus, natürlich nicht. Gekocht und geduscht wird ausschließlich nur mit Gas. Es kann also auch mal vorkommen, dass ich hier morgens unter einer kalten Dusche stehe oder ich abends nicht kochen kann, da wiedereinmal eine Gasflasche leer ist. Beides ist jedenfalls schon einmal vorgekommen. Das Wohnzimmer des Hauses ist wohl der gemütlichste Raum. Denn er ist mit einem Kamin ausgestattet und der übergroße Flachbildschirm darf natürlich auch nicht fehlen.
An diesem Abend bin ich direkt ins Bett gefallen, da mich mein Jetlag zu dieser Zeit immer noch plagte. Sonntag passierte auch nicht viel. Wir frühstückten im Café und fuhren zum Ocean Beach, zu dem Strand, der am nächsten zu unserem Haus liegt. Er steht auf Platz 5 der besten Surfstrände in Australien und ich kann es kaum noch erwarten, dass es etwas wärmer wird und ich endlich wieder aufs Board steigen kann. Fotos vom Strand kommen etwas später, ich hatte meine Kamera vergessen.
Montag war mein erster Arbeitstag. Die ersten Tage waren nicht ganz einfach, denn ich musste ein Haus putzen, in dem ich mich nicht auskannte. Ich habe viel Zeit gebraucht, um mein morgendlichen Ablauf zu vervollständigen. Mittlerweile habe ich mich aber schon ganz gut eingearbeitet.
Das schöne an Denmark ist, dass ich hier zwei Autos habe und ich daher absolut flexibel bin. Ich fahre oft in das Café meiner Gastmutter, wo ich jeden Tag kostenlosen Kaffee und Kakao bekomme. Zusätzlich bringt Melissa alles Essen aus dem Café mit, was dort übrig bleibt. Daher beginne ich mein Frühstück meistens mit einem warmen Muffin. Und die sind wirklich lecker. Zum Lunch bekomme ich Wraps oder andere leckere Spezialitäten. Und hier befinden sich die schöneren Strände, auch wenn ich hier, nicht so wie in Rockingham, Delphine vor der Haustür habe.
Die erste Woche verging super schnell und am Wochenende machten wir einen kleinen Ausflug nach Albany...

Ein paar bunte Vögel im Garten

Kangaroos vor meinem Fenster
Denmark River

Mein Zimmer

Das Haus

Eine Kuh, die im Garten lebt

Mittwoch, 27. Juli 2011

Das Stadtleben in Rockingham

Vom Flughafen ging es direkt nach Rockingham. Da die Kinder Ferien hatten, beschloss meine Gastmutter ein paar Tage dort zu bleiben, da sie der Meinung war, es sei einfacher für mich, wenn ich die ersten Tage in einer großen Stadt verbringe. Joshua ist allerdings in Denmark geblieben, da er in den Ferien dort viel gearbeitet hat und dort besser surfen kann.
Als wir am Haus in Rockingham ankamen, habe ich mich direkt wohl gefühlt. Es ist ein kleines, aber feines Haus in der Parallelstraße zum Strand. Melissa zeigte mir Küche, Wohnzimmer, die Badezimmer, die Kinderzimmer, Arbeitszimmer, Schlafzimmer und dann mein Zimmer. Zu meinem Zimmer gehört ein anschließernder Bereich mit TV, Sesseln und Schreibtisch. Von diesem Bereich gelangt man auf eine Dachterasse mit Meerblick und Palmen. Ich denke dieses Haus ist für viele Europäer ein typisches Ferienhaus am Meer.
Ich duschte und packte meine Sachen in die Schränke. An diesem Tag passierte nicht mehr viel, doch um meinem Jetlag nicht zu verfallen, lud mich Melissa in ein Restaurant am Strand ein. Als wir wieder zuhause waren, konnte ich endlich schlafen. Eigentlich verabredeten wir, dass ich mit Joel am nächsten Morgen nach Perth fahren sollte. Doch ich schlief 16 Stunden durch und als ich aufwachte war es schon fast nachmittag. Also beschlossen wir am nächsten Tag nach Perth zu fahren und blieben zuhause und machten uns einen gmütlichen Tag vor dem Fernseher. Ich schlief den ganzen Tag auf dem Sofa ein. Ich kam mit der Zeitumstellung absolut nicht klar. Das zeigte sich dann auch am zweiten Tag. Denn der fiel genauso aus wie der erste: ich schlief und schlief und schlief. Also das ganze Spiel von vorne und den Perthausflug um einen Tag verschoben. Ich war ganz froh, dass mich Melissa selbst entscheiden lies, mit meinem Jetleg fertig zu werden.
Am nächsten Tag ging es dann wirklich nach Perth. Melissa musste dort ein paar Erldigungen machen und anschließend wollte sie mit uns dort ins Tierheim fahren, da sie schon länger planten einen neuen Hund zu kaufen. Es sollte ein Beagle sein. Also fuhen wir mit dem Auto nach Perth und mussten nicht mit der Bahn fahren. Als Melissa alles erledigt hatte, besichtigten wir die Beagle. Melissa musste eine Befragung über sich ergehen lassen. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie unfreundlich die Menschen dort waren. Der Hund würde ausschließlich in Denmark leben und dort am Haus sind die Bedingungen perfekt. Der Garten ist riesig und meine Gastfamilie hatte eine Menge Hunde zuvor. Doch die Menschen im Tierheim waren der Meinung, dass der Hund weglaufen und dass er sich am Zaun der Kuhweide (Elektrozaun) im Garten in Denmark verletzten könne. Ich hatte den Eindruck, dass sie ihren Hunden nicht wirklich helfen wollten ein neues Zuhause zu finden. Also sind wir wieder gefahren und haben die Hunde-Kauf-Geschichte erst mal verworfen, doch es sollte an diesem Tag doch noch anders kommen, aber dazu gleich mehr.
Da es dann schon fast wieder nachmittag war, beschlossen wir nicht nach Perth zu gehen, sondern nach Fremantle zu fahren und dort einen Kaffee zu trinken. Vorher fuhren wir jedoch noch durch den Kingspark, wo ich das erste Mal Papageien und andere bunte Vögel sah. Das war ein bisschen crazy, da ich mich nicht im Zoo befand, sondern mitten in Perth. Wir fuhren noch durch Perth Downtown und weiter nach Fremantle. Eine sehr schöne und alte Stadt mit vielen kleinen Cafes. Meine Gastmutter zeigte mir die bedeutensten Plätze dort und nach einem kurzen Kaffee machten wir uns auf den Rückweg nach Rockingham. Wir stoppten dort bei einem Shoppingcenter, um mir eine Prepaidkarte zu kaufen und noch ein paar Einkäufe zu erledigen. Also rein ins Center und gleich das erste Geschäfft war natürlich was? Eine Tierhandlung. Im Schaufenster waren mehrere Welpen Glaskäfigen austgestellt. Wie jeder der dort vorbei kam, liesen wir uns wie ein Magnet anziehen. Unter den vielen Welpen waren auch zwei Cocker Spaniel. Und dann ging es schneller als ich gucken konnte: verliebt, gekauft und mitgenommen. Tja, nun hatten wir einen 9 Wochen alten Welpen. Wir gaben ihm den Namen Freckles (Sommersprossen). Denn er ist für einen Cocker Spaniel etwas außergewöhnlich. Er ist weiß-braun und hat im Gesicht und auf den Füßen ganz viele kleine Sommersprossen.
Melissa hatte mir vorher natürlich gefragt, ob es für mich OK wäre, wenn wir einen Welpen kaufen, denn sie ist sehr beschäftigt und hat nicht viel Zeit ihn zu erziehen. Ich stimmte zu. Zu dem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, dass ich mit dem kleinen Hosenscheißer die dreifache Arbeit habe, was ich allerdings nicht bereue, denn mir macht es Spaß ihn zu trainieren.
Die nächsten zwei Tage blieben wir zuhause, denn es regnete in Ströhmen und Freckles konnten wir auch nicht alleine lassen, da er uns das ganze Haus voll gekackert hätte.
Samstag nach meiner Ankunft fuhren wir, nachdem wir das Haus geputzt hatten, samt Hund nach Denmark...
Wohnzimmer
Esstisch im Wohnzimmer

Anschließender Bereich an mein Zimmer

Küche



Mein Zimmer


Freckles

Dienstag, 26. Juli 2011

Meine liebenswerte Gastfamilie und ihr (un)kompliziertes Leben

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter Melissa und ihren beiden Söhnen Joel(10) und Joshua(15). Bis jetzt eigentlich ganz einfach, aber Melissa ist verheiratet mit Keith. Keith ist nicht der Vater der Kinder. Er hat vier eigene Kinder, die allerdings schon etwas älter sind. Er ist Pilot bei der Air Force und zur Zeit für drei Monate in Queensland. Dann kommt er für drei Wochen nach hause und geht dann drei Monate nach Afghanistan. Das heißt ich lerne ihn erst in erst in ein paar Wochen kennen.
In der Regel leben die Kinder zwei Wochen bei meiner Gastmutter und zwei Wochen bei ihrem Vater. Der Vater der Kinder ist ebenfalls Pilot und arbeitet normalerweise in Australien. Doch im Moment ist er für längere Zeit in Hong Kong. Das bedeutet, dass die Kinder für diese Zeit bei meiner Gastmutter leben. Schon etwas kompliziert, geht aber noch komplizierter.
Meine Gastmutter hat ein Cafe in Denmark und ein Fitnessstudio in Rockingham. Diese beiden Orte liegen ca. 450 Kilometer auseinander. Wenn die Kinder bei ihr waren, dann lebte sie in Rockingham und wenn sie bei ihrem Vater waren, dann in Denmark, da der Vater der Kinder ebenfalls in Rockingham wohnt, Keith aber in Denmark. Jetzt aber, wo sie die Kinder die volle Zeit hat, hat sie beschlossen, sie ganz nach Denmark zu holen und sie dort auf die Schule zu schicken. Das Haus in Rockingham ist also nur Wochenend- und Ferienhaus.

Ich komme sehr gut mir meiner Gastfamilie klar. Melissa macht es sehr einfach für mich. Ich darf alles machen was ich will, wie ich will und wo ich will. Ich bin hier wirklich komplett aufgenommen worden und mir wird viel Vertrauen geschenkt.
Die Kinder sind super lieb. Vor allem Joel freut sich, dass ich hier bin. Denn sein älterer Bruder schenkt ihm nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Ich bin kein Babysitter, sondern eine Person, an die sich die Kinder wenden, wenn sie Hilfe brauchen. Sei es, dass ich ihnen die Sufboards runter zum Strand fahre oder ihnen das einkaufe, was sie mir auf meine Einkaufsliste schreiben.
Joshua ist viel unterwegs und ist ein 15 jähriger Junge mitten in der Pubertät. Seit ich hier bin führen Melissa und er Diskussionen über seine Haare. Er möchte sie lang wachsen lassen und Melissa findet sie sehen nach dem Surfen nicht gepflegt aus, also müssen sie ab. Und das geht von morgens bis abends so.
Joel ist einfach nur knuffig. Ich habe Schokolade aus Deutschland mitgebracht (by the way, hier gibt es keine leckere) und er kam fünf Minuten nachdem er ein Stück probiert hatte zu mir und sagte er könne nicht fassen, wie gut die Schokolade schmeckt. Und er bedankt sich immer für alles 100fach. Und er meint es immer ehrlich. Als ich das erste mal gekocht habe, hat er sogar bei Facebook gepostet, dass es sein bestes Dinner seit sehr langer Zeit war.
Melissa ist eine absolut durchorganisierte Businessfrau. Streng in der Erziehung, aber dabei sehr liebevoll. Sie versucht ihren Kindern alles zu ermöglichen. Und das wichtigste ist für sie, dass alles sofort erledigt wird und alles seine Ordnung hat.
Ich fühle mich in der Familie sehr wohl und kann wirklich von Glück sprechen, dass ich meine Zeit in Australien mit ihnen verbringen darf.
Joel
Josh

Goodbye Germany. Hello Australia!

Sonntag, der 17. Juli 2011. Ein Tag vor meinem Flug nach Australien. Ich war froh, dass so viele kamen, um mich zu verabschieden. Ich danke jedem, der mich an diesem Tag und die Tage davor besucht hat. Es war schön euch nochmal zu sehen. Traurig, dass ich auf solche Momente wohl acht Monate verzichten muss. Aber man kann ja nicht alles im Leben haben. Und Australien ist wohl der beste Tausch, den ich mir vorstellen kann. Gut aber, dass es nicht für immer ist!
Es war also Zeit Abschied zu nehmen, denn früh am nächsten Morgen ging es nach Frankfurt zum Flughafen. Auf nach Australien!
22 Stunden und 50 Minuten. Der Flug war alles andere als ein Vergnügen. Angefangen bei der Gepäckaufgabe. Mein Koffer wog 30,3 Kilo und die Dame am Schalter fragte mich, ob ich das schriftlich hätte, dass ich so viel Gepäck mitnehmen dürfe. Ich verneinte dies natürlich und erzählte ihr, dass ich bei dem Reiseunternehmen, bei dem ich meinen Flug gebucht habe, angerufen hätte. Da dieses mir tatsächlich die Erlaubnis für 30 Kilo gab, durfte ich 10 Kilo Übergepäck umsonst mitnehmen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie dankbar ich dafür bin und dabei habe ich gerade mal einen kleinen Teil meines Kleiderschrankes mit...
Das Gepäck war also sicher verstaut. Ich verabschiedete Mami und Papi und checkte ein. Die Zeit zum Boarding verging schnell, denn diese Zeit habe ich mir mit meinen Abschiedgeschenken vertrieben. Ich fand diese sogar so toll, dass ich doch das ein oder andere Tränchen verdrücken musste. Ich danke euch wirklich sehr für diese schönen Andenken an Zuhause und an die beste Familie und die besten Freunde, die man sich nur wünschen kann!
Es ging also auf ins Flugzeug. Juchu, ein Gangplatz! Doch auch der wurde schnell etwas unkomfortabel, denn das Flugzeugessen war eher mäßig, mein Bildschirm funktionierte nicht richtig und die Bedienung von diesem Teil war unvorstellbar kompliziert. Ich war froh, als das Flugzeug endlich zum Stopover in Kualar Lumpur landete und ich mir ein wenig die Beine vertreten konnte. Die Zwischenlandung hat sich sehr gelohnt, denn der Flughafen in Kualar Lumpur ist ziemlich ansehnlich. In seiner Mitte befindet sich ein kleiner Regenwald(Fotos).
Nach drei Stunden warten hob dann endlich das Flugzeug nach Perth ab. Das Ziel war nah, doch so fern, dass ich eine leichte Flugzeugsitz-Krise bekam.
Endlich, um 15 Uhr Ortszeit landete ich in Perth. Bevor ich meinen Koffer vom Gepäckband holen konnte, musste ich durch eine Menge Sicherheitskontrollen. Schon als ich aus dem Flugzeug stieg, wurde ich von einem Beagle beschnüffelt. Weiter ging es zur Befragung über mein Visum und meinen Aufenthalt in Australien. Danach konnte ich meinen Koffer holen. Ich wurde allerdings jetzt einer Gruppe zugeteilt und anschließend erneut von einem Beagle beschnuppert. Wenn man mich fragt, dann sind die Sicherheitskontrollen dort weitaus schärfer, als in den USA.
Am Flughafen empfingen mich meine Gastmutter Melissa und ihr Sohn Joel. Ich dachte ich lese nicht richtig, aber auf dem Schild in Melissa's Hand stand etwas, was aussah wie "Fetterike Schenkel". Mit ein paar Schreibfehlern, aber die Messeage habe ich natürlich sofort verstanden. Sie erzählte mir dann, dass jemand (Benedict) bei ihr angerufen habe und ihr sagte, sie solle dies auf ein Empfangsschild schreiben. Sie fragte mich, ob dies mein Spitzname sei. Ich lächelte und nickte.
Wir verliesen den Flughafen. Sonne pur. Ich dachte, wow, das ist also der australische Winter. Das lässt sich wohl ertragen. In dem Moment wurde mir klar, dass mein Abenteuer Australien begonnen hat...